Die Seite über den Roadtrip in den USA wurde vor kurzem aktuallisiert, seht hier. Aus der Vorschau wurde ein kleiner zusammenfassender Bericht der Reise mit den wichtigsten Informationen.
Es gibt
eine kurze Zusammenfassung des Trips,
eine Google Map mit unserer Route,
die wichtigsten Orte mitsamt Wikipedia-Links und
die wichtigsten Links zur Vorbereitung und für die Reise selbst.
Damit sollte es möglich sein die Reise im groben selber nach zu machen und einen Überblick über den Südwesten der USA zu Bergsport und Geologie zu ermöglichen.
Die Reise ist vorbei und irgendwie gefällt mir dies nicht. Es regnet in Strömen, die Leute wirken unzufrieden und alles scheint wieder beim Alten. Die nächsten drei Monate habe ich mir frei genommen, vornehmlich um mich der Physiotherapie meines Knies zu widmen und zu schauen das die Entspanntheit und Freude der letzten Monate nicht zu einer kurzen Phase verkümmert, sondern sich in meinen Alltag einprägt. Weniger ist mehr.
Besonders mit dem hektischen, einengenden und naturfernen Treiben tue ich mir sehr schwer und werde deswegen versuchen, diesem soweit wie möglich aus dem Wege zu gehen.
Letzter Tag war angebrochen und er war lange und schräg.
Brachten mal das Auto retour und kamen dann um 14h am Flughafen an. Der Flug startete erst um 21:15 Uhr also hatten wir viel Zeit. Ich schrieb die letzten Postkarten nieder und verschickte sie dann endlich. Dann kam es zum Einchecken und die Lufthansa in Amerika ist – wie uns davor schon gesagt wurde – etwas genauer mit dem Gepäcksmaßen. Mussten für ein Stück Übergepäck bezahlen (150$), bei den anderen Koffern und beim Handgepäck drückte er dann aber eh noch ein Auge zu. Hat schon gepasst, waren ja wirklich um einiges drüber.
Flug selber war wieder relativ unanstrengend. Beim Einsteigen war es extrem hektisch wie immer, Geduld scheint keine Stärke der deutschen Kultur zu sein. Nach Wochen der Freundlichkeit und Entspanntheit machte mich ein Deutscher gleich darauf Aufmerksam wohin die Reise es geht. Der ältere Herr kam mit dem Warten nicht so zurecht und fuhr uns in harschem Ton an. Teilte ihm dann aber auch mein Unverständniss mit. Kann mich nicht erinnern, dass in den letzten drei Monaten jemand so mit mir geredet hätte.
Am Ende des Fluges wachte ich ziemlich fertig von einem kleinen Schläfchen auf und das Dilemma nahm nahm seinen Lauf. Beim Gepäckabholen kam ich mir drauf, dass ich meine Kameratasche mit meiner Foto- und Videokamera im Flugzeug vergessen hatte. Durfte nicht mehr retour und musste zum Lost & Found Büro gehen. Auf dem Weg dort hin wurde ich natürlich als verdächtig eingestuft und mein Gepäck wurde von der Zollbehörde geröntgt. Ein Mitarbeiter fuhr dann zum Flugzeug und konnte die Tasche leider nicht finden. War schon ziemlich deprimierend, ist ja nicht gerade billig. Schaut ziemlich schlecht aus, dass ich sie wieder bekomme.
Fuhren dann mit der S-Bahn zum Ostbahnhof und lernten einen recht netten Mitarbeiter der Lufthansa kennen mit dem wir ein wenig quatschten. Am Ostbahnhof kam dann wieder so ein komisches Leere-Gefühl auf und ich kapierte schnell – mein Laptop war nicht da! Rannte drei Bahnsteige ab, nichts zu sehen. Berni schrie mir schon, der Zug fährt ein der auch schon zu sehen war. Extrem gestresst und deprimiert irrte ich auf den Bahnsteigen umher als ich ein schwarze Laptoptasche an einem Arm hängen sah. Es war meine! Schaute dann den Körper entlang rauf zum Gesicht, wo das Gesicht des Lufthansa Mitarbeiter mit etwas belehrenden Blick zu mir sah. Bedankte mich schnell mit „Thank you very much“ und rannte rüber um noch den schon wartenden Zug zu erwischen. Die Erleichterung war ungemein und der Verlust der Kameras war dadurch auch nicht mehr so schlimm. Hektische Abreise die sich am besten mit dem Wort „Braindead“ bezeichnen lässt. War bei mir auch bei weitem nicht das erste Mal, dass bei der An- oder Abreise etwas schief ging.
Zu Hause gabs dann Begrüßungen und ein paar Geschichten neben dem Auspacken. Meine Zimmer wirkten schon ein bisschen fremd aber die Gemütlichkeit nahm schnell überhand.
Es gab auch noch eine super Foto-Ausstellung von Robert Frank der Amerika in den 50ern dokumentierte. Leider musste ich ziemlich durchhasten, waren aber sehr feine S/W-Bilder zu sehen.
Auch der Bereich der Zeitgenössischen Kunst war gut, wobei mir hier die Namen nichts sagten. Das MOMA ist definitiv ein Muss in San Francisco wenn man kunstinteressiert ist.
Am Abend gings dann noch in eine kleine Bar wo wir mit gutem kalifornischen Wein und Paulaner Weißbier die Reise gemütlich ausklingen ließen. Ja, dies war unsere letzte Nacht auf amerikanischen Boden. Soweit so gut, bis bald Leute!
War ein ziemlich stressiger und ereignisreicher Tag mit einigen Emotionen.
In der Früh gings gleich wieder Mountainbiken mit Bryan. Starteten in der Nähe der Küste einen Trail und landeten am Ende wieder im Wald wo wir gestern schon waren. Trotdem machten wir fast nur neue Streckenabschnitte, die Trails waren sogar noch besser als gestern. Fanden dann am Ende inmitten des Waldes einen kleinen Trial-Park mit Baumstämmen. Die Kunst war über jene drüber zu fahren ohne runter zu fallen, war bei den etwas komplexeren Konstruktionen um einiges schwieriger als es aussieht. War auch wieder das erste Mal das ich sowas ausprobiert habe, unglaubliche Neuentdeckungen gibts hier herüben. Ein paar Stürze sind Zeuge davon.
Nach fünf Stunden herumturnen im Wald gings wieder retour zum Strand. Hatten beim Trail runter eine absolut traumhafte Aussicht auf den Pazifik und die Küstenlinie inmitten von goldgelben Gräsern. Die letzten Meilen waren direkt am Rand der Kliffs geführt. Die Natur konnte hier mit einen der eindrucksvollsten Landschaften die ich je gesehen habe glänzen. Hatte leider, oder ich muss schon fast sagen zum Glück, keine Kamera mit, vielleicht hätte sie mich von diesen Eindrückenn nur abgelengt. Ihr habt dadurch leider keine Möglichkeit die Küste zu bewundern.
Danach gings zurück zum Chavez Co-Op wo ich mich von allen verabschiedete. War ein sehr schwieriger Abschnitt, hätte wenn es gegangen wäre sicher noch um ein 1-2 Wochen verlängert. Santa Cruz hat sich schon tief in mein Herz eingebrannt mit seien Leuten, dem Surfen und dem Mountainbiken.
Fuhr also gegen Abend richtung Olema zu Berni. Am Weg nahe der Half Moon Bay waren dann einige Kite-Surfer im Wasser, der Wind hier war unglaublich gut. Dachte mir dies lasse ich mir nicht entgehen und nahm Foto- und Videokamera mit um dies festzuhalten. Setzte mich mit gut 5-7 Meter Sicherheitsabstand vor dem Wasser an den Strand und startete das Filmen. Plötzlich wurden meine Füße naß. Genau bei mir kam die ganze Distanz herauf ein kleiner fünf Meter breiter und zehn Meter langer Schwall von Wasser herauf. Dies war genau genug um meine Fotokameratasche komplett zu überschwemmen, die Videocam ín der Hand bekam auch einige Tropfen ab. Die D80 startete sofort im Maschinengewehr-Modus zu schiessen an bis ich sie abschaltete und den Akku entnahm. Soweit ist mein aktueller Wissenstand, zu Hause werde ich beide Geräte wieder einschalten und ausprobieren.
Habs aber dank der super Zeit die letzten Tage ziemlich gelassen genommen.
Kam am Abend an und startete noch das Packen für den Flug. Ist schon viel Zeug das da wieder in den Koffern verschwand. Hoff die Leute am Flughafen sind uns wieder positiv gestimmt, ein paar Kilos zuviel sinds sicher.
Heute wurde spontan ein Mountainbike ausgeliehen und in den umliegenden Redwood’s ein paar sehr feine Trails geritten. Der Shop gab uns beiden Demo-Bikes, beide im Wert von ~5000$. Mein Ibis-Bike hatte wieder eine 150mm Fox Gabel, nicht blöd.
Zu Mittag brachen Bryan und ich dann Richtung Pogonip-Park auf und fuhren von dort mit den Bikes rauf zu den UC Santa Cruz Trails. Hier ist auf engstem Raum ein Trailnetzwerk entwickelt worden das sich über 200 Meilen erstreckt. Enge Kurven zwischen 100 Meter hohen Bäumen in deren Schatten sind der Hauptteil, und alles Singletrails. Sehr feines flüssiges Fahren.
Es gab auch einen kleinen Jump-Park wo wir ein paar Sprünge und Pump-Rides machten. War nicht ohne und auch mein erstes Mal. Trafen dort ein paar ältere Herren aus der 68er-Bewegung, die uns ein paar lustige Geschichten erzählten. Schienen zu den MTB-Veteranen zu gehören und waren super unterwegs. Habe noch nie zuvor zwei so lockere Menschen in diesem Alter gesehen. Nach fünf Stunden fuhren wir dann wieder retour, war ein ergiebiger aber nicht einmal sooo anstrengender Tag.
Surfen war leider wieder nicht möglich, es waren am Vormittag keine Wellen am Cowell Beach, meinem Anfänger-Revier.
Entspannte also ein bisschen im Chavez Co-Op, so wird das Haus genannt in dem ich gerade bin. Am Abend wollte ich Ausgehen, aber keiner war zu motivieren, also gabs einen Film(Monster AG) zu sehen. Hört sich fad an, war aber ein sehr schöner Tag mit netten Leuten.
Am Vormittag war eigentlich Surfen angesagt, obwohl der Muskelkater noch immer gut zu spüren war. Leider gab es heute keine Wellen um halb zwölf, also machte ich noch ein paar Erledigungen und brach den Highway #1 Richtung Süden auf. Dies soll eine der schönsten Strecken in ganz Amerika sein, was jetzt im nachhinein nicht übertrieben scheint.
Es ging die Monterey Bay entlang und mein erster Stopp war Carmel. Dies ist ein kleines Künstler-Örtchen mit teuren Boutiquen und Galerien. Schlenderte ein bisschen umher und traf eine sehr nette Frau aus Russland in einer Galerie. Ist im Vergleich zu den anderen Städtchen extrem teuer und exklusiv hier und dadruch auch ziemlich Eigen.
Weiter ging es nach Big Sur, wo ich nur durchfuhr. Hielt hier und da an, da der Küstenabschnitt hier traumhaft war. Leider war vieles unter dicken Nebelfetzen verhangen.
Nahm dann ein paar Hitchhiker mit die nach Venice Beach, LA runter wollten. Quatschten ein bisschen über deren Erlebnisse, da das Reisen bei den Beiden kein Abschnitt sondern deren Leben war. Machen dies schon seit fast 20 Jahren so und bleiben kaum wo länger als eine Woche. Sehr gelassene und interessante Unterhaltung.
Bei San Simeon ging es dann wieder retour nach Santa Cruz. Sah ein paar See-Elephanten am Strand an. Sind unglaublich dicke Brocken und können sehr aggressiv werden. Da waren auch ein paar Streithähne dabei, die ununterbrochen andere beim chillen stressten mit deren aggressiven Geprotze.
Die Rückfahrt beim Sonnenuntergang war unglaublich. Immer entlang der Küste mit schönen Farbreflexionen und wunderschönen Emotionen.
Am Abend stand dann das erste Mal Couchsurfen an. Kam in ein riesen Haus wo gerade nur zwölf Leute wohnen. Normalerweise sollen es, wenn keine Ferien sind, 23 sein. Alle in meinem Alter und die meisten Studenten. Bin hier in eine richtig feine WG rein gekommen und werde sicher ein paar Eindrücke dokumentieren.
Heute stand ein bisschen Herumstehen, Warten und Einkaufen an.
Habe mir am Vormittag den ersten Tag der Littleguards – dem Nachwuchstraining der Rettungsschwimmer – mit Reuben angesehen. Wegen meinem mordsmäßigen Muskelkater in den Schultern war Surfen sowieso nicht möglich.
Bin nach Downtown gegangen, welches ein absolutes Muss ist wenn man in Santa Cruz ist. Gute und etwas alternativere Geschäfte – gesundes Essen, nachhaltige Waren und alternative Literatur – und eine sehr relaxte Atmosphäre machen es für mich hier schwer, mich auf zu Hause zu freuen.
Muss ich aber auch nicht, bin ja eh noch in Santa Cruz. Ist wirklich sehr läßig hier!