Von der ökologischen Krise wird etwas detailierter berichtet, da ein sehr interessanter Tag mit neuen Perspektiven hinter mir liegt. Aktivismus der Klimabewegung rund um den Kopenhagen Prozess und nachhaltige Lösungen zur Bewältigung der Klimaerwärmung waren die Kernthemen.
Climate Action Now! Auf nach Kopenhagen! Einschätzungen, Strategien, Bündnisse, Aktionsformen (Workshop)
Auf den ersten Blick gibt es zwei Ansätze wie Mensch dem Klimagipfel in Kopenhagen entgegen geht. Entweder man unterstützt die Politiker in deren Verhandlungen oder man versucht sie dabei zu boykottieren, da die Chancen auf eine zielführende Lösung sehr gering sind.
Es gibt aber noch eine dritte Möglichkeit, nämlich sich durch Aktivismus die Konferenz anzueignen und zum Raum der Initiativen zu machen. Hier gibt es die Bewegung Climate Justice Now! welche die Aktivitäten rund um den Klimagipfel koordiniert. Im Praktischen gibt es den Vorschlag ins Konferenzgebäude friedlich vor zu dringen und gegenüber den Politikern ein anderes Vorgehen einzuverlangen. Es wird spannend zu beobachten sein welche Reaktionen es darauf von Seiten der Politiker und der Polizei gibt.
Es scheint noch immer viel Bewusstseinsarbeit notwendig zu sein. Die Klimabewegung selbst steckt noch in den Kinderschuhen und wird noch einige Herausforderungen haben, da gewisse Fragen noch ungeklärt sind. Manche wollen Sparlampen und Steckerleisten, andere ein anderes Wirtschaftssystem. Die einen sehen die Verantwortung eher bei der Politik, die anderen beim einzelnen Menschen.
Was eint ist aber die Tatsache, dass eine Klimaerwärmung statt findet und das diese unsere Existenz bedroht. Dies könnte eines der tragenden Themen dieses Jahrhunderts werden, überhastetes agieren macht dabei keinen Sinn. Alternativen sollten gesucht, diskutiert und gelebt werden und dazu sind Bewegungen der wichtigste Faktor, das zeigt uns die Geschichte.
Die sozial-ökologische Krise und der drohende Kollaps Zerstörung unserer Lebensgrundlage VS. Zukunftsweisende Alternativen (Podiumsdiskussion)
Hier ging es auch um die Mobilisierung zu Kopenhagen und danach hinaus. Mona Bricke von Gegenstrom Berlin referierte über die grundlegenden Fakten zum Klimawandel und dem aktuellen Verhandlungsprozess zu Kopenhagen. Danach ging es auf die Suche nach Lösungsansätzen, wie man einen vernünftigen Klimaschutz erreichen kann. Das Podium war weiters mit Irmi Salzer von Via Campesina – eine Kleinbauernbewegung aus Südamerika -, Pat Mooney von der ETC Group, Andreas Exner und Geoff Tansey besetzt. Es wurde vieles diskutiert, besonders der Zusammenhang der unterschiedlichen Systeme Wirtschaft, Medien, Sozialem und Politik wurde hier oftmals klar und zeigt auf, dass eine alleinige Betrachtung nicht möglich ist.
Die Klimaerwärmung mit marktwirtschaftlichen Mechanismen, also jenen die uns zum Problem geführt haben, zu lösen entbehrt sich jeder Vernünft. Gemeint ist der Emmissions-Handel mit CO2, was vereinfacht als die einzige Ursache für die Erderwärmung hergenommen wird. Hier wrid es zu Konflikten zwischen den Händlern kommen und die großen Gewinner sind jene die die Märkte verwalten und kontrollieren.
Die große Lösung für die vorhandenen Probleme gibt es nicht, dafür viele kleine die bei einem selbst beginnen, wie zum Beispiel Via Campesina. Man scheint sich einig zu sein, dass es nicht mehr so wie bisher weiter gehen kann und ein jeder unterschiedlichste Möglichkeiten hat diese Probleme zu bewältigen. Nur daraus wird sich auch im Großen etwas ändern.
Was mit viel Obacht zu betrachten ist, ist der Zeitdruck. Damit werden oftmals alternative Ansätze gar nicht zugelassen, es muss alles so weiter gehen wie bisher. Sprich aus der Krise kommt man nur damit, mit dem man in die Krise gekommen ist.
Towards Copenhagen…and beyond! Welche Klimapolitik kann die menschliche Zivilisation noch retten? (Podiumsdiskussion)
Eine unglaublich gut besetzte Podiumsdiskussion – Gottfried Kirchengast Professor für Geophysik an der Grazer Uni, Manuel Graf von Global 2000, Markus Wissen, Angela Friedrich vom Lebensministerium, Mona Bricke und Christian Salmhofer – welche mit unterschiedlichsten Ideen und Gedanken gefüllt wurde.
Oftmals wurde ein grundsätzlicher Systemwechsel gefordert, sprich ein neues Politsystem ohne Herrschaftsstrukturen und ein Wirtschaftssystem welches Nachhaltiger ist und auch ohne stetigen Wachstum, und dem damit verbundenen unstillbaren Ressourcenhunger, funktionieren kann.
Man ist sich aber klar, dass die herrschenden System durch die aktuelle Krise gestärkt wurden und die Karten nicht gut sind. Die Bevölkerung hat aber wieder einmal heftig mitbekommen, dass hier etwas grundsätzlich falsch läuft. Darin besteht die Große Chance in der Krise.
Auch hier kam wieder klar zum Vorschein, dass nur im Kleinen und mit dem Glauben an eine Veränderung etwas verändert werden kann.
Wir müssen für unsere Wünsche und Vorstellungen aufstehen!
Film: The Age of Stupid
Ein Mann blickt aus dem Jahre 2055 retour auf die Überbleibsel unserer Hoch-Kultur in einem riesigen Medien-Archiv. Er versucht der Ursache auf den Grund zu gehen warum damals um 2015 nichts gegen den Klimawandel unternommen wurde, welche der Menschheit in den folgenden 30 Jahren jede Grundlage zum Überleben raubt. Wüstenlandschaften neben dem Matterhorn und allgegenwärtige Armut sind die skurrilen Bilder im Film die das Ende der Menschheit durch den Klimawandel ausdrücken.
Die Geschichte wird mit diveresen kleinen Videos aus der Gegenwart vorangetrieben. Kleine Geschichten die wir alle jeden Tag im Fernsehen sehen. Wie ernst das Problem ist, welche Auswirkungen es schon gibt und wie immer wieder Verweigerer des Problemes versuchen ihre Eigeninteressen durchzusetzen.
Ein sehr interessanter Science-Fiction Movie, der sich damit beschäftigt für wie dumm und ignorant uns die nächsten Generationen halten könnten.
Resumee
War ein langer und beeindruckender Tag der versuchte die Zusammenhänge von diversen Systemen zu betrachten.
Die Klimabewegung formiert sich und will die Veränderung selber in die Hände nehmen. Warum sollten auch Jene, denen die aktuellen Verhältnisse in die Hände spielen, etwas daran ändern? Veränderung ist notwendig, also…
Seien wir realistisch – versuchen wir das Unmögliche.
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