Kleiner geowissenschaftlicher Rückblick über folgende Stationen:
- California Academy of Science
- Point Reyes National Seashore Park
- Mono Lake und Panum Krater
- Death Valley National Park
- Valley of Fire State Park
Auf Grundlagenwissen (z.B. Plattentektonik) wird infolge leichten recherchierens im Internet ebenso wenig eingegangen, wie auf persönliche Empfindungen beim Besichtigen der einzelnen Punkte. Vielmehr soll das ein oder andere Photo mit Kommentar einfach geowissenschaftliches Interesse wecken, soweit solches irgendwie in Euch schlummert.
Denn, der Natur liegt nunmal alles zu Grunde!
California Academy of Science
In der California Academy of Science gibt es neben anderen interessanten Stationen auch eine zur Erderwärmung. Nachdem die USA den weltweit größten CO2-Ausstoß verzeichen und aber gleichzeitig das Kyoto-Protokoll noch nicht ratifiziert haben, ist das Schaffen eines Problembewusstseins in der Bevölkerung ein ganz wichtiger Schritt. Die abgebildete Zeichnung sowie weitere Veranschaulichungen sollen hierbei den gewünschten Effekt erzielen.
Point Reyes National Seashore
Die Erdkruste besteht aus mehreren sich relativ zueinander bewegenden Platten (Plattentektonik). Bei diesen wird zwischen kontinentaler (älter, leichter, dicker, sauer) und ozeanischer (jünger, schwerer, dünner, basisch) Kruste unterschieden. Obwohl die Point Reyes Halbinsel Festland darstellt, handelt es sich bei ihr um ozeanische Kruste, welche ansonsten meist tief unter den Ozeanen begraben liegt.
Die Grenze zwischen der Pazifik-Platte und der Nordamerika-Platte verläuft genau bei Point Reyes. Es handelt sich um die weltbekannte San-Andreas-Verwerfung, vom Typ her eine Blattverschiebung bzw. Transformstörung (im Gegensatz zu konvergierenden bzw. divergierenden Plattengrenzen). Denn das Gestein der Point Reyes Halbinsel findet sich normalerweise rund 500 km weiter südlich, es wurde also durch die parallele Plattenverschiebung nordwärts transportiert.
Mono Lake
Der Mono Lake ist ein alkalischer Salzsee, der kein Fischleben zulässt. Dennoch finden sich in ihm Algen und andere Kleinstlebewesen. Solche Spezialisten der Anpassung sind etwa endemische (nur dort lebende) Salzwasserkrebse. In den Sommermonaten beträgt ihre Population zwischen vier und sechs Milliarden. Sie stellen somit für zahlreiche Zugvögel, die den See als Raststation während ihrer weiten Wanderschaften benutzen, einen lebensnotwendigen Nahrungsbedarf dar.
Das ganze Gebiet ist auch vulkanisch geprägt. Die letzten Eruptionen (z.B. am Panum Crater) dürften erst 600 Jahre zurückliegen. Am Photo sieht man Kasi im Vordergrund des Sees und umgeben von einem Teil des kreisförmigen Kraters.
Vulkanische Fließstrukturen des einst aufgeschmolzenen Gesteins (Lava) sind im nächsten Photo zu erkennen. Es handelt sich um pechschwarzen und glasähnlichen Obsidian, den nächsten Verwandten zum ebenfalls vulkanischen Bimsstein.
Ende des letzten Jahrhunderts kam der See zusätzlich wegen einer schadhaften Wasserpolitik in die Schlagzeilen, drohte er aufgrund von Wasserableitung für Los Angeles doch trocken zu fallen.
Death Valley
Das Tal des Todes gehört zur Mojave-Wüste und gilt als einer der trockensten und heißesten Orte der Welt. Sommertemperaturen über 50° C sind keine Seltenheit und die jährliche Niederschlagssumme liegt bei etwa 25 mm. Im Vergleich hierzu liegt der Wert an der Alpennordseite (Salzburg) bei rund 1.200 mm und am regenreichen Cherrapunji bei 11.430 mm.
Zusätzlich gilt Badwater im Death Valley mit -86 m unter dem Meeresspiegel als tiefster Punkt der westlichen Hemisphäre. Bevor wir diesen besuchten, standen wir einen Tag zuvor auf dem mit 3.366 m höchsten Punkt des Parks (Telescope Peak).
Die Täler und Gebirgsketten im Tal des Todes werden als Basin and Range Region bezeichnet. Ein aktuell immer noch aktiver Grabenbruch führt hier zum Abgleiten großer Geländeteile entlang von Verwerfungslinien (Entstehung von Gräben und Horsten).
Valley of Fire
Farbenprächtige Gesteinsformationen präsentierten sich uns im Valley of Fire. Neben Kalk-, Schiefer- und Konglomerat-Gestein, stechen die roten Sandsteinformationen geradezu heraus. Es handelt sich bei ihnen um alte versteinerte Wanderdünen, welche hier in der Kreidezeit vor rund 150 Millionen Jahren durch Winde abgelagert wurden.
Im ersten Photo ist sehr schön der scharfe und bunte Übergang zwischen den Gesteinen zu erkennen.
In der Ausbuchtung im zweiten Photo, welche durch Korrasion immer weiter ausgeschliffen wird, lässt sich gut die einstige Sandschichtung erahnen.
Das dritte Photo zeigt schließlich, mit einer Wasserflasche im Größenvergleich, eine äußerst skurille Verwitterungsform, die sogenannte Tafoni-Verwitterung.
ciao … Berni