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Umweltschutz

UN-Klimagipfel Kopenhagen Tag 4 & 5 – Aufstand der Inselstaaten und Entwicklungsländer

Die Inselstaaten und Entwicklungsländer nehmen die UN-Bühne zu ihren Gunsten wahr und fordern eine 1,5°C als oberstes Limit ein, während die USA und China streiten. Politisches Muskelspiel, welches hoffentlich nicht auf Kosten der Erde und den Menschen endet.

Inside the Bella Center – Donnerstag, Tag 4

Tuvalu hat mit einem unerwarteten Schachzug auf sich aufmerksam gemacht (Guardian).

Der Deligierte Fry dieses kleinen Inselstaates, dessen höchster Punkt fünf Meter über dem Meer liegt, forderte eine Verlängerung des Kyoto-Protokolles, was mit einer dreiviertel Mehrheit der Unterzeichner durchsetzbar wäre, und dies ist genau die Anzahl der Entwicklungsländer.

Die Folge wäre: Keine Reduktionen für die Entwicklungsländer bei gleichbleibenden Reduktionen für die Industrienationen. Daraufhin mussten die Plenen unterbrochen werden, die an diesem Tag auch nicht mehr starteten.

Auch die UN hat einen neuen Vertrags-Entwurf vorgelegt, welcher aber in eine andere Richtung geht. Dieser peilt eine CO2 Reduktion von 50% bis 2050 an, basierend auf 1990. Alternative Werte wären 80% oder 95%.

Viscount Monckton, ein Klimaskeptiker, beschimpfte junge Aktivisten als „Hitler Jugend“ und „Nazis“ (Guardian). In dem Artikel ist das vollständige Transkript der Auseinandersetzung zwischen Aktivisten und Monckton zu lesen!

Auch aus österreichischer Sicht hat sich wieder etwas getan, leider wieder nichts Rühmliches. Frankreich gab an, das Thema Waldanrechnung beim EU-Rat auf die Tagesordnung zu setzen und einen Kompromiss vorzuschlagen. Wird Zeit, dass sich Österreich ein bisschen engagiert in Sachen Klimaschutz und aus der Ecke heraus kommt.

Der russische Präsident Medwedjew wird an den Verhandlungen teilnehmen. Er wird Donnerstag und Freitag vor Ort sein.

Und so nebenbei bekam Barack Obama in Stockholm den Friedensnobelpreis, welchen er laut eigener Aussage nicht verdient hat. In seiner Rede erläuterte er, dass der Klimawandel ein nicht zu geringes globales Sicherheitsrisiko dar stelle.

Outside the Bella Center – Donnerstag, Tag 4

Heute wurden die ersten Demonstranten verhaftet, 68 an der Zahl (Artikel Guardian).

Inside the Bella Center – Freitag, Tag 5

Den freien Abend nach dem Unterbrechen der Plenen nutzten die Inselstaaten und legten einen eigenen Entwurf vor, welcher ein 1,5°C Limit vorsah. Dies ist die Grenze, welche die Mehrheit der Wissenschaftler vorschlagen (Zeit Online). Yvo de Boer meinte dazu, dass es kaum Hoffnung für den Vorschlag gibt, da sich alle Nationen auf die 2°C-Grenze vorbereitet haben.

China machte seinem Ärger über die Rede von Todd Stern (USA) Luft. „Entweder es fehle Todd an gesundem Menschenverstand oder er sei extrem unverantwortlich“, so der chinesische Vize-Außenminister He Yafei.

Russland würde gerne Kapazitäten die aus dem Kyoto-Prozess noch offen sind mit in den neuen Vertrag nehmen.

Der Chefverhandler der Entwicklungsländer, Lumumba Stanislaus Di-Aiping, verliess am Abend wütend eine Konferenz). „Die Dinge laufen nicht gut für uns“, so Lumumba.

Outside the Bella Center – Freitag, Tag 5

Es wurden noch zwei neue Informationsquellen zum Klimagipfel gefunden.
Es gibt einen offiziellen Youtube Kanal zur COP15 und der Standard bloggt seit heute aus Kopenhagen (derStandard Blog – Klimagipfel).

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